Entwicklung des Stadtteils
Die Keimzelle dieses Stadtteils ist der Straßenzug Frankfurter Allee / Alt-Friedrichsfelde, der als große Magistrale von Osten her ins Berliner Stadtzentrum führt. An der Chaussee nach Frankfurt / Oder wurde 1848 ein Postmeilenstein gesetzt, der den Reisenden die Entfernung von „Einer Meile bis Berlin“ wies. Zwischen der Lichtenberger Brücke und Rhinstraße bestimmen heute rekonstruierte Altbauten den Straßenraum. Vor den Elfgeschossern des Wohngebiets am Rosenfelder Ring auf dem Hang säumen zwei- bis viergeschossige Gründerzeitbauten die zum Boulevard gestaltete Straßenseite. Bis etwa 1981 / 82 wurde die gesamte Straßenfront „aufgemöbelt“. Bunte Fassaden in Braun-, Beige-, Grün- und Gelbtönen erfreuen das Auge des vorbeirasenden Autofahrers. Die Promenade entlang der Häuser ist mit Hochbeeten geschmückt. Eine Fußgängerbrücke verbindet hier den Stadtteil „Friedrichsfelde–Nord“ mit „Neu-Lichtenberg“ und strahlt eine ungeheure Modernität aus.
Das Wohngebiet „Rosenfelder Ring“ wurde ab etwa 1965 nach dem Leitbild der „gegliederten und aufgelockerten Stadt“ nördlich der historisch gewachsenen Ortslage von Alt-Friedrichsfelde wie folgt errichtet: Viergeschossige Zeilenbauten in offener Bauweise und Garagen bilden den nördlichen, elfgeschossige Wohnscheiben den südlichen Gebietsrand. Die Mitte wird durch einen Grünzug mit Promenade für Fußgänger ausgefüllt, an dem die Versorgungseinrichtungen für das Wohngebiet aufgereiht sind. Das Gebiet besitzt mit diesen Merkmalen eine klare Innenorientierung.
Die städtebauliche Struktur am Rosenfelder Ring wurde von ca. 1978 bis 1984 mit der Errichtung von elfgeschossigen Gebäudezeilen am südlichen und östlichen Gebietsrand sowie über die Rhinstraße hinweg auch durch das Wohngebiet an der Gensinger Straße erweitert. Dort entstanden zeitgleich eigene Versorgungseinrichtungen (Schulen, Kinderkombinationen, Kaufhallen und Dienstleistungswürfel).
Der Tierpark Friedrichsfelde wurde 1955 nach Entwürfen des Kollektivs Heinz Graffunder (Hochbau) sowie E. Bendig / O. Köster (Grünplanung) durch freiwillige Aufbauleistungen der Berliner Bevölkerung eröffnet und etappenweise bis heute weiter ausgebaut. Ausgangspunkt für den Tierpark ist das 1695 erbaute und 1719 erweiterte Schloss Friedrichsfelde. Diesem war ein Barockpark vorgelagert, der im 19. Jahrhundert durch Peter Josef Lenné zu einem Landschaftsgarten umgestaltet und dabei erstmals erweitert wurde. Heute umfasst der Tierpark eine Fläche von mehr als 115 Hektar und füllt den kompletten südöstlichen Bereich des Stadtteils „Lichtenberg–Nord“ aus.
Die Einwohnerzahl in Friedrichsfelde mit seinen Stadtteilen „Neu – Lichtenberg“, „Friedrichsfelde–Nord“ und „Friedrichsfelde–Süd“ ist seit 1994 von ca. 71.500 auf ca. 65.000 Einwohner im Jahr 2004 zurückgegangen. In den nächsten Jahren ist mit einem zwar gebremsten, aber weiterhin anhaltenden Einwohnerrückgang auf ca. 63.800 Einwohner im Jahr 2015 bei deutlichen Veränderungen in der Alterspyramide zu rechnen.
Rosenfelder Ring
Der Sozialraum 22 ist in diesem Gebiet der „älteste“, gemessen an seiner Einwohnerschaft und weist den größten Teil der Erstbeziehergeneration aus. Dies spricht für eine hohe Wohnzufriedenheit. Problematisch in diesem Bereich ist der Wohnhaus-Riegel Löwenberger Straße mit überwiegend kleinen Einraumwohnungen. Hier hat sich eine sozial schlecht situierte Bewohnerschaft angesiedelt, die vielfältigen Unterstützungsbedarf benötigt.
Im Sozialraum befindet sich mit der Bürgerbegegnungsstätte LIBEZEM das einzige generationsübergreifende soziale Angebot im Stadtteil, welches aufgrund der Altersstruktur intensiv von Seniorinnen und Senioren genutzt wird.
Gensinger Straße
Im Sozialraum 23 befinden sich die wesentlichen Einrichtungen der sozialen Infrastruktur des Stadtteils. Die den Sozialraum über Jahre belastende verwahrloste stadträumliche Situation am Kogge-Brunnen konnte durch den Verkauf aller Flächen an einen privaten Investor behoben werden. Nunmehr sind alle Gebäude dieses ehemaligen Wohngebietszentrums abgebrochen und es entsteht dort eine neue Wohnsiedlung mit 75 Einfamilien-Reihenhäusern.
Tierpark
Dieses kleine Wohngebiet im Sozialraum 27 zeichnet sich, wie die beiden anderen des Stadtteils durch eine Insellage aus und ist von Hauptverkehrsadern von den anderen getrennt. Daraus ergeben sich die sozialräumlichen Bewegungsmuster der Anwohner, die kaum Berührungspunkte zueinander haben. Die enge Anbindung an das Tierparkgelände und die überaus grüne Struktur sind Vorzüge dieser Lage.
Einwohnerstatistik Friedrichsfelde Nord nach Altersgruppen (Stand: 31.12.2016)
Einwohnerstatistik Friedrichsfelde Nord nach Geschlecht/ Herkunft (Stand: 31.12.2016)
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Frauen |
Männer |
Gesamt |
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Deutsche |
Nichtdeutsche |
Gesamt |
Absolut |
7.173 |
7.288 |
14.461 |
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Absolut |
11.726 |
2.735 |
14.461 |
Prozentual |
49,6% |
50,4% |
100% |
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Prozentual |
81,1% |
18,9% |
100% |
Datenquelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Zu den 2015/2016 erarbeiteten Zielen und Handlungsfeldern