Entwicklung des Stadtteils
Der Stadtteil wird geprägt durch eine baulich sehr heterogene Struktur. Hervorzuheben ist die Konrad-Wolf-Straße, die schon früher die Hauptverkehrsachse zwischen dem alten Dorf Hohenschönhausen und dem Zentrum Berlins war. Nördlich der Konrad-Wolf-Straße befinden sich das Gelände des Sportforums, große Friedhofsflächen, ein ausgedehntes Wohngebiet und mit dem Ober- sowie Orankesee und den angrenzenden Grünflächen Erholungsmöglichkeiten, die nicht nur von Bewohnerinnen und Bewohnern des Stadtteils genutzt werden. Südlich der Konrad-Wolf-Straße gibt es hauptsächlich mehrgeschossige Gebäude in geschlossener Bauweise, die sowohl dem Wohnen dienen, aber auch unter anderen zahlreiche Läden, Dienstleistungsgewerbe und handwerklich strukturierte Betriebe beherbergen. Weiter südlich entstanden in den 20er und 30er Jahren Wohnungsbauten wie zum Beispiel das interessante, denkmalgeschützte Wohnensemble „Flusspferdhof“.
Die Inbetriebnahme der Industriebahntrasse führte zu einer Ansiedlung von Industriebetrieben vor allem zwischen der Große-Leege-Straße und der Ferdinand-Schultze-Straße. Diese gewerblich geprägten Flächen bergen noch Potentiale für wirtschaftliche Entwicklungen.
Entlang der Landsberger Allee entstanden 1975-1978 zahlreiche, überwiegend 11-geschossige Wohnhäuser, in denen Erstbewohner wie auch zahlreiche hinzugezogene junge Familien leben, besonders alleinstehende Mütter mit mehreren Kindern und Migrationshintergrund.
Wie in den letzten zwei Jahren wird der Stadtteil entlang der Konrad-Wolf-Straße in den nächsten Jahren von zunehmendem Wohnungsneubau geprägt. Die sogenannte Schokoladenfabrik wurde zu Wohnungen umgebaut und auf dem Gelände des Sportforums werden neue Wohnungsbaukomplexe, Sport- und Freizeitangebote sowie Hotelneubauten geplant.
Dies wird nach Bevölkerungszuwächsen der letzten Jahre und einem deutlichen Anstieg der Geburtenzahlen die Einwohnerzahl durch Zuzug weiter wachsen lassen. Gleichzeitig entstehen damit auch neue Infrastrukturbedarfe. Der Wohnungsneubau wird - so ist anzunehmen - die demografische Struktur des Stadtteiles verändern und die Heterogenität vergrößern. Dies ist bei allen zukünftigen Planungen zu berücksichtigen.
Orankesee
Das Wohngebiet um den Orankesee ist dominiert durch die beiden Seen (Oranke- sowie Obersee) und die damit verbundene hohe Erholungs- und Wohnqualität. Die beiden Seen und ihr Umfeld wurden bzw. werden derzeit saniert.
Die in diesem Gebiet alte und neu entstandene Bebauung - vorwiegend durch Einfamilienhäuser - zieht nach wie vor besser verdienende Bevölkerung aus den alten Bundesländern an, welche sich in verschiedenen Vereinen in das Gemeinwesen einbringen.
Dieses Potential ist für das Gemeinwesen des Stadtteils und des Gesamtbezirkes zu nutzen.
Große-Leege-Straße
Das Wohngebiet Große-Leege-Straße ist durch konstanten Wohnungsbaubestand und konstante
Bevölkerung gekennzeichnet.
Durch einen hohen Sanierungsstand und steigende Attraktivität der Wohnlage hat das Wohngebiet einen hohen Zuzug an besserverdienenden Neumietern zu verzeichnen. Diese Entwicklung geht mit einem steigenden Mietniveau einher. Es befindet sich damit zwischen dem von einer dynamischen Entwicklung geprägten Gebiet Konrad-Wolf-Straße und dem Planungsraum 15 (Landsberger Allee), der durch diverse soziale Problemlagen gekennzeichnet ist. Vorwiegend ältere, alteingesessene Bewohner stoßen auf junge Familien, auch Migrantinnen und Migranten. Dies ist bei den Angeboten der Gemeinwesenarbeit und deren Ausrichtung zu beachten.
Landsberger Allee
Das durch Großsiedlungsbauten geprägte Quartier wird teilweise von älteren Erstbewohnern und zunehmend von jungen Familien, häufig alleinstehenden Müttern mit ihren Kindern bewohnt - darunter nicht wenige Migrantinnen und Migranten. Deren Problemlagen sind vielfältig und denen des Planungsraumes Am Fennpfuhl ähnlich.
Damit verläuft die Trennlinie bzgl. der Charakterisierung des Gebietes nicht entlang der Planungsräume, sondern von der Landsberger Allee bis nach Lichtenberg Nord.
Weiße Taube
Das Gebiet „Weiße Taube“ ist hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung von keiner größeren Dynamik geprägt.
Die weitere, allgemeine Entwicklung ist abhängig von der weiteren Wohnbebauung auf den Brachflächen oder der weiteren Gewerbeansiedlung bis zur Landsberger Allee.
Einwohnerstatistik Alt-Hohenschönhausen Süd nach Altersgruppen (Stand: 31.12.2016)
Einwohnerstatistik Alt-Hohenschönhausen Süd
nach Geschlecht/ Herkunft (Stand: 31.12.2016)
|
Frauen |
Männer |
Gesamt |
|
|
Deutsche |
Nichtdeutsche |
Gesamt |
Absolut |
16.114 |
15.228 |
31.342 |
|
Absolut |
27.533 |
3.809 |
31.342 |
Prozentual |
51,4% |
48,6% |
100% |
|
Prozentual |
87,8% |
12,2% |
100% |
Datenquelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Zu den 2015/2016 erarbeiteten Zielen und Handlungsfeldern