Die Vorschlagsdetailseite zeigt den Inhalt und Lebenslauf eines Vorschlages. Hier kann man nachvollziehen
Aufgrund von Uhses politischer Aktivität von extrem rechts (NSDAP Mitglied) bis links (KPD, SED) ist er ein ungeeigneter Namenspatron für eine öffentliche Bibliothek.
Er war mit diesen politischen Richtungswechseln sicherlich ein Kind seiner Zeit, das ist jedoch kein Grund, eine öffentliche Bildungseinrichtung nach ihm zu benennen.
Alternativvorschläge für Namensgeberinnen der Bibliothek: Sarah Kirsch, Brigitte Reimann, Christa Wolf. Das hätte den erfreulichen Nebeneffekt, zwei Frauen als Namensgeberin in Lichtenberger Bibliotheken zu haben.
Zuständigkeit: Amt für Weiterbildung und Kultur
Information des Fachamtes:
Zur Historie:
Anfang 1986: Die Frau des Schriftstellers Bodo Uhse trat an die Akademie der Künste mit der Bitte heran, einer Berliner Bibliothek den Namen ihres Mannes zu verleihen (Josefine Uhse-Werzlau, verstorben 2015; es lebt aus der Familie noch ein Neffe, Andreas Uhse, wohnhaft in Berlin).
Durch den damaligen Stadtrat für Kultur wurde entschieden, dass die Bibliothek am Tierpark den Namen Bodo Uhse erhalten soll. Am 2. Mai 1986 fand die Namensgebung „Bodo-Uhse-Bibliothek“ durch den Rat des Stadtbezirkes Berlin-Lichtenberg statt.Am 2. Mai 2016 wären es nun dreißig Jahre, dass die Bibliothek den Namen Bodo-Uhse-trägt.
Ist-Stand: Zum heutigen Zeitpunkt lässt sich festhalten, dass der Bekanntheitsgrad der Person Bodo Uhse kaum noch gegeben ist. Der Name Bodo-Uhse-Bibliothek ist dessen ungeachtet in der Öffentlichkeit verankert und hat sich als eigene Marke in der Lichtenberger Bibliothekslandschaft etabliert.
Kritische Würdigung: Die im Vorschlag vorgetragenen biografischen Aspekte für eine Umbenennung sind unzweifelhaft diskussionswürdig, wenn auch eine historische Betrachtung der Person Bodo Uhses deutlich tiefer als nur in Bezug auf seine Mitgliedschaften in politischen Parteien seiner Zeit reflektieren sollte. Auch die Umstände einer „Top-Down“-Umbenennung der Bibliothek im Jahre 1986 erlauben eine kritische Betrachtung.
Anmerkung: Der Name der Bibliothek (und die der anderen Bibliotheken) waren bereits in den 90er Jahren Gegenstand einer bezirklichen Debatte, die jedoch seinerzeit nicht zur Konsequenz einer Umbenennung führte.
Das Amt für Weiterbildung und Kultur wird den aktuellen Vorschlag zum Anlass nehmen, sich erneut dieser Thematik zuzuwenden und in angemessenem Rahmen die kritische Diskussion neu aufnehmen. Dabei sollen auch die vorgeschlagenen alternativen Namensoptionen in die Diskussion eingebracht werden. Eine weitere „Top-Down“-Entscheidung im Sinne einer willkürlichen Umbenennung hält das Amt für Weiterbildung und Kultur nicht für eine angemessene Vorgehensweise.
Beschlussfestlegung Begleitgremium Bürgerhaushalt am 09.06.2016:
Der Vorschlag gehört thematisch nicht in den Bürgerhaushalt, deshalb beschließt das Begleitgremium Bürgerhaushalt nach eingehender Erörterung die Nichtbefassung. Der Einreicherin soll ein Hinweis auf das zuständige fachpolitische Gremium (Kulturausschuss) gegeben werden. Dort könnte der Vorschlag ggf. noch einmal mit ihr gemeinsam diskutiert werden. Anmerkung: gemäß mündlicher Information des Vorsitzenden des Kulturausschusses im Begleitgremium wurde der Vorschlag bereits in der Sitzung des Kulturausschusses am 07.06.16 vorbesprochen. Eine Umbenennung der Bodo-Uhse-Bibliothek würde danach vom Kulturausschuss tendenziell nicht befürwortet.
BVV-Beschluss 14.07.2016 (DS/2091/VII):
Die Dringliche Vorlage zur Beschlussfassung des Vorstandes wurde ohne Änderungen in der BVV beschlossen.
Beschluss:
Die in der Anlage 2 enthaltenen Vorschläge sind abzulehnen.
Auch ich bin für eine Umbenennung der Bodo-Uhse-Bibliothek.
Mein Vorschlag: zurück zu den Wurzeln und der Bibliothek den Namen geben, der zur Eröffnung vorgesehen war - Bibliothek am Tierpark.
Damit hätte die Bibliothek einen Namen, der ortsgebunden und neutral ist. Jeder wüsste sofort, wo die Bibliothek zu finden ist!
Den Namen "Bibliothek am Tierpark" finde ich optimal.