Die Vorschlagsdetailseite zeigt den Inhalt und Lebenslauf eines Vorschlages. Hier kann man nachvollziehen
Neben der Kita Hoppetosse in Rummelsburg gibt es den neuen Spielplatz. Außerordentlich stark frequentiert, ein Glückstreffer für unseren Kiez. Doch was hier fehlt ist eine Teilverschattung gegen die intensive Sonne. Die brät an sonnigen Tagen so auf Platz und Geräte, dass dann doch etliche Eltern auf die Benutzung des Spielplatzes verzichten.
Vorschlag: Installation von drei oder vier Dreieckssegeln, die wegen des wandernden Sonnenballs unterschiedlich in ihrer Neigung/ Richtung angebracht werden. Per Stahlseilen befestigt an schräg im Boden verankerten langen Pfosten.
Die Aufenthaltsqualität auf diesem öffentlichen Platz würde damit erheblich dazugewinnen.
Antrag: Das Straßen- und Grünflächenamt möge bitte untersuchen, ob solche Lösung denkbar ist. Und falls ja, wann sie budgetiert und mit der Realisierung gerechnet werden könnte.
Zuständigkeit: Straßen- und Grünflächenamt
Information des Fachamtes
13.09.2022:
Der Auftrag wurde am 13.09.22 ausgeführt (siehe Bilder), der Vorschlag ist umgesetzt.
24.08.2022:
Die Herstellerfirma hat die Vorschläge geprüft und für Beschattungsmaßnahmen, die sicherheitstechnisch und handwerklich möglich sind, ein Angebot unterbreitet. Der Auftrag wurde erteilt, ein Ausführungstermin konnte noch nicht benannt werden.
Es können zwei Dächer und eine Verdichtung des Daches vom vorhanden Pavillon umgesetzt werden.
Leider sind die anderen Vorschläge aus fachlicher Sicht nicht realisierbar.
03.05.2022:
Nachweislich ist die Sonneneinstrahlung und damit die UV-Belastung in den letzten Jahren angestiegen, der Wunsch nach sinnvollem Sonnenschutz ist damit verständlich und somit nicht von der Hand zu weisen.
Jedoch kann im Ergebnis der Prüfung dem Wunsch aus Sicht des Straßen- und Grünflächenamtes nicht entsprochen werden.
Begründung:
Der technische Sonnenschutz, also die Nachrüstung mit entsprechenden Ausstattungen, ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden, der i.d.R. zu Lasten der Spielmöglichkeiten auf dem Spielplatz geht. Zudem kann maximal eine Beschattung einzelner kleiner Teilflächen erreicht werden.
Für öffentliche Spielplätze kommen außerdem nur feste Anlagen in Frage, die geeignet und in der Lage sind, über das ganze Jahr Wind und Regen zu widerstehen. Ein stetiger An- und Abbau je nach Jahreszeit und Witterung ist nicht realisierbar. Allein die Ausführung eines Sonnensegels bedeutet 100% bis 300% Mehrkosten gegenüber Halbjahressegeln. Die Errichtung von derartigen Sonnensegeln setzt ggf. eine Baugenehmigung, mindestens aber eine statische Berechnung und eine Freigaben der Fundamentierung durch einen Fachbetrieb voraus.
Bei der Planung und der Errichtung von Sonnenschutz sind darüber hinaus spezielle Vorgaben zu beachten, die die Installation einer solchen Schutzvariante selten sinnvoll möglich machen.
Da wären u.a.:
Eine natürliche Beschattung durch Bäume wäre eine gewünschte Alternative, die aber auch nicht zur vollen Zufriedenheit eingesetzt werden kann.
Fazit:
Nicht alles, was wünschenswert ist, ist auch realisierbar. Ein Spielplatz in einer öffentlichen Anlage ist auch nicht vergleichbar mit „geschützten“ (überwachten) Spielplätzen in Kita’s, Schulen und privaten Einrichtungen.
In diesem Zusammenhang muss auch auf die Verantwortung der Eltern hingewiesen werden den persönlichen Sonnenschutz, in Form geeigneter Bekleidung (Sonnenhut, langärmlige dünne Kleidung) und anderer Schutzmaßnahmen (z.B. das Auftragen von Sonnenschutzmitteln), an die Wetterbedingungen anzupassen.
Anmerkung am Rande:
Durch die Genehmigung von Kinderbetreuungseinrichtungen ohne eigene Grünfläche (Garten) kommt es zum vermehrten Aufenthalt von Kindern bis 36 Monaten auf den Spielplätzen. Für diese Altersgruppe sind unsere öffentlichen Spielplätze nicht eingerichtet, und können sie auch nicht sein. Die erhöhten Sicherheitsansprüche können durch das Straßen- und Grünflächenamt nicht stets gewährleistet werden, auch die Beseitigung des gestiegenen Müllaufkommens, insbesondere durch benutztes Windelmaterial, ist nicht ständig und sofort zu realisieren.
Beschlussfestlegung des Begleitgremiums Bürgerhaushalt
08.09.2022:
Das Begleitgremium empfiehlt die Umsetzung des Vorschlages entsprechend der Stellungnahme des Fachamtes vom 24.08.2022.
09.06.2022:
Der Vorschlag wird auf die nächste Sitzung am 08.09.2022, verbunden mit dem Prüfauftrag an das Straßen- und Grünflächenamt für kurz- und mittelfristige Lösungen sowie Einbindung der Einreicherin des Vorschlages 2022-1-33 in die anstehenden Gespräche mit dem Spielplatz-Architekten sowie dem Hersteller der Spielgeräte, vertagt.
Sehr bedauerliches Fazit! Der Spielplatz „die Welle“ kann in den Sommermonaten kaum genutzt werden und steht an Nachmittagen teilweise fast leer. Ich bezweifle stark, dass ein Spielplatz, der wenig bis gar nicht bei Sonne genutzt wird, den Vorgaben an Spielplätzen genügen kann und rege an, hier Möglichkeiten zu prüfen, die zumindest schattige Zonen gewähren. Mittlerweile ist nun jedem bekannt wie schädlich Sonneneinstrahlung gerade für Kinder ist. Die Planung eines Kinderspielplatzes ohne Sonnenschutz ist absolut unangemessen und geradezu widersprüchlich.
Der Umsetzungsbericht des Straßen- und Grünflächenamtes erwähnt lediglich "Nichtumsetzbarkeiten" bzw. finanzielle Gründe auf diesem Spielplatz. Wie KonstanzeR schon erwähnte, wurden schon bei der Planung erhebliche Fehler gemacht, die es jetzt zu korrigieren gilt.
Zu Lasten der beschriebenen Spielmöglichkeiten geht nicht ein adäquater bauseitiger Sonnenschutz sondern die Sonneneinstrahlung, die ungehindert auf den Platz trifft. Ein "geeigneter Sonnenschutz" wie Sonnenhut oder dünne langärmelige Kleidung hilft nicht gegen 70 Grad Celsius heißen Sand und den dadurch über dem Boden entstehenden Temperaturen von ca. 50 Grad. Das ist für Kleinkinder unzumutbar.