Mehr als 170 Vorschläge für ersten Bürgerhaushalt
Lichtenberg
"Der erste Lichtenberger Bürgerhaushalt kommt erstaunlich gut an", lautet die Zwischenbilanz von Bürgermeisterin Christina Emmrich (Linkspartei.PDS) zur Resonanz auf das Berliner Pilotprojekt, das morgen auch in Marzahn-Hellersdorf startet. In Lichtenberg haben sich seit September 2350 Einwohner beteiligt. Auf fünf Stadtteilforen und im Internet (www.buergerhaushalt-lichtenberg.de) sind schon mehr als 170 Vorschläge eingegangen, wofür Teile des Etats 2007 verwendet werden sollten; die Lichtenberger können über 30 Millionen Euro mitentscheiden.
"Vorschläge zur Jugend- und Seniorenförderung überwiegen", sagte Emmrich. Hoch im Kurs stünden neue Bolzplätze und Skateranlagen sowie eine bessere Ausstattung von Jugendklubs. Auch werde angeregt, Seniorenklubs zu Begegnungsstätten aller Generationen zu machen. Weitere Vorschläge dringen auf Straßensanierung, Ausbau des Radwegenetzes, mehr aktuelle Medien für die Bibliotheken, Bepflanzung von Straßenmittelstreifen mit Blumen, Wasserspiel- und Hundeauslaufplätze oder Flutlicht für das Zoschke-Stadion.
Auf einem großen Bürgerforum werden am 21. Januar aus einer "Hitliste" 20 Favoriten gekürt. Alle BVV-Fraktionen verpflichteten sich, die Ideen zu berücksichtigen. Indes erhielt die Bürgermeisterin zur Vorstellung des Konzeptes Einladungen aus Madrid und deutschen Großstädten wie Frankfurt/Main, Leipzig und Duisburg.
rg
Aus der Berliner Morgenpost vom 22. November 2005