In jedem Lichtenberger Stadtteil können im Jahr 2010 bis zu 5000 Euro aus dem neu eingerichteten Kiezfonds für Bürgerprojekte vergeben werden. "Wir rechnen auch hier mit der Bürgerschaft", sagt Bezirksbürgermeisterin Christina Emmrich, "die Bewohnerinnen und Bewohner können mit entscheiden, welche Aktionen und Vorhaben mit dem Geld unterstützt werden sollen. Deshalb brauchen wir die Mitarbeit vieler in den Bürgerjurys."
In den nächsten Wochen erhalten 25 000 nach dem Zufallsprinzip aus dem Melderegister ausgewählte Einwohner im Bezirk Post aus dem Rathaus. Die Bürgermeisterin bittet darin die Bürgerinnen und Bürger, sich für ihren Stadtteil zu engagieren und ehrenamtlich in einer Bürgerjury mitzuarbeiten.
Im März soll dann in jedem der 13 Stadtteile Lichtenbergs eine solche Jury gebildet werden. Sie wird je nach Größe des Gebiets aus zehn bis 15 Mitgliedern bestehen. Je 1.000 Einwohner wird ein Mitglied berufen. Mindestens 60 Prozent sind Bewohner/innen des Stadtteils aus allen Altersgruppen von 14 bis 75 Jahren. Bis zu 40 Prozent sind Vertreter/innen aus der organisierten Bürgerschaft, also aus Vereinen, Initiativen, Kiezbeiräten, aus Schüler- und Elternvertretungen sowie Vertreter/innen aus Einzelhandel und Gewerbe. Die Mitglieder der Bürgerjurys werden durch die Bezirksbürgermeisterin für zwei Jahre berufen. Sie haben die Aufgabe, über die Mittelvergabe aus den Kiezfonds, das heißt über entsprechende Anträge zu entscheiden.
Im Bezirkshaushaltsplan 2010 stehen insgesamt 65 000 Euro für die Kiezfonds zur Verfügung. Ein Ergebnis der Bürgerdiskussion zum Bürgerhaushalt aus dem Jahr 2009. Das Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) fördern damit das bürgerschaftliche Engagement und die ehrenamtlichen Aktivitäten in den Stadtteilen des Bezirks und nutzen die Kompetenzen der Bevölkerung zur Entwicklung der Stadtteile.