Die Lesung fand bereits zum 9. Mal statt. Anliegen ist, die Erinnerung an den antifaschistischen Widerstand wach zu halten und mit aktuellen Themen und Ereignissen zu verbinden. Seit 3 Jahren wird die Lesung in Zusammenarbeit mit Schülern des Herdergymnasiums organisiert und vorbereitet. Sie wählten 2017 das Thema "Fluchterfahrungen gestern und heute". Dazu lasen sie im Rahmen der Veranstaltung 6 Texte vor. Drei davon beschäftigten sich mit den Erfahrungen eines afgahnischen Flüchtlings, drei weitere mit den Erfahrungen jüdischer Menschen in der Zeit von 1933-1945. Ergänzt wurden diese Beiträge durch den Vortrag eines afgahnischen Flüchtlings aus dem Tempohome an der Hohenschönhauser Straße. Er berichtete über seine Flucht vor den Taliban, die ihn und seine Familie mit Waffengewalt bedrohten, nachdem er sich geweigert hatte die Taliban zu unterstützen.
Die Abgeordnete des Abgeordnetenhauses von Berlin, Frau Dr. Lötzsch und der Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenbergs, Herr Bosse, gingen in ihren Beiträgen auf die aktuellen Diskussionen zur Aufnahme und Integration von Flüchtlingen in Deutschland ein. Sie thematisierten dabei, dass Flucht aus der Verantwortung für Menschen ein für alle Mal der Vergangenheit angehören muss, dass das Reden über Flüchtlinge durch das Reden mit Flüchtlingen ersetzt werden muss. Die Trommelgruppe Bateria Brincadeira umrahmte die Lesung musikalisch. Technisch wurde die Lesung sehr gut durch Mitarbeitende der Anton-Saefkow-Bibliothek unterstützt.
Die Lesung wurde mit Plakaten, Flyern sowie Rundmails beworben. Erreicht wurden damit neben den Mitwirkenden etwa 50 Personen, die die gesamte bzw. Teile der Lesung als Zuhörer verfolgten.